Offener Brief an jüdische Gemeinden

Offener Brief an jüdische Gemeinden wegen erneuter
Wahlmanipulation in der Synagogen-Gemeinde Köln

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Organisation, Presse und jüdischen Gemeinden,

Präsidenten des Zentralrats
Quelle: Pressfoto – Präsident des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster

in Bezug auf die mangelnde Antisemitismus-Bekämpfung attestiert der Präsident des Zentralrates der Juden der deutschen Justiz – „auf dem rechten Auge eine gewisse Sehschwäche“„Zum Kampf gegen den Antisemitismus gehören immer mindestens zwei: ein entschlossener Gesetzgeber und eine Justiz, die dieses Recht auch entschlossen umsetzt“.

Ich bin zwar kein Arzt, aber es scheint mir, dass einige jüdische Funktionäre ganz blind sind. Bereits im Jahr 2017 habe ich mich an Herrn Dr. Josef Schustern gewandt (1, 2) und ihn gebeten, sich für die Demokratie und die Chancengleichheit bei den Wahlen zur Gemeindevertretung der SGK einzusetzen. Die  Wahlen zur Gemeindevertretung vom 25.10.2020 wurden vom Schieds- und Verwaltungsgericht beim Zentralrat der Juden für ungültig erklärt (3). Die durchgeführte Wahlwiederholung vom 07.11.2021 war erneut durch mehrere Fälle der Wahlmanipulationen überschattet.

„Auf drei Dingen beruht die Welt, auf Recht, auf Wahrheit und auf Frieden.“
– Rabban Schimon ben Gamliel

Verehrte Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Gemeinden,

wäre es nicht an der Zeit: „eine Justiz, die dieses Recht auch entschlossen umsetzt“ auch in Bezug auf die jüdische Gemeinde zu verlangen.

Quelle: Pressfoto – Vizepräsident des Zentralrats der Juden Abraham Lehrer

Man darf kein respektvolles Miteinander den jüdischen Bürgern gegenüber erwarten, wenn in einer Gemeinde, die von einem der höchsten offiziellen Vertreter der Juden in Deutschland (4) geführt wird, die elementare Rechte (wie das Recht auf die Chancengleichheit) ständig verletzt werden.

Man könnte lange versuchen, alle Missstände unter den Teppich zu kehren, aber die Wahrheit kommt immer ans Licht.

Sie können weiterhin schweigen, aber vergessen Sie bitte nicht – die Gleichgültigkeit tötet.

Herzliche Grüße

Anаtoli Кreуmаn

 


Keine einzige jüdische Organisation, keine einzige Gemeinde hat auf diesen Brief reagiert. Dies ist leider mehr als Armutszeugnis, sondern eine Bankrotterklärung der jüdischen Gemeinschaft.

 


(1) https://www.wsgk.de/offener-brief-an-den-praesident-des-zentralrates-der-juden-dr-josef-schuster/
(2) https://www.wsgk.de/antwort-des-praesidenten-des-zentralrates-der-juden/
(3) https://www.wsgk.de/ungueltigkeit-der-wahlen-zur-gemeindevertretung-vom-25-10-2020-beschluss/
(4) Abraham Lehrer, Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, seit 1987 Mitglied der Gemeindevertretung der SGK, seit 2003 Vorstandsmitglied