Blinde Loyalität: Wahlkämpfe in der Kölner Synagogengemeinde

Am 06.07.2024 antwortete Alexander Grodskij, Kandidat für die Wahl zur Gemeindevertretung der Synagogen-Gemeinde Köln, auf Leonid Batunskiys Kommentar „Den Drachen besiegen …(offen)“ in einem Beitrag mit dem Titel „Überlegungen zu Drachen und Menschen. Nach der Lektüre des Artikels „Den Drachen besiegen“„. Bitte lesen Sie diesen Artikel, bevor Sie weiterlesen!

Dieses literarische Werk besteht aus zwei Teilen: einer Einleitung von Herrn Grodsky und einer Reflexion über das Thema von einem unbekannten Autor, der sich „Aufmerksamer Leser“ nennt.

Alexander Grodskij – homo moralis

Alexander Grodskij ist ein sehr gebildeter Mann und unglaublich engagiert für die russischsprachigen Mitglieder der Gemeinde. Aber die Frage ist, wie es sein kann, dass Herr Grodskij, der zwei Hochschulabschlüsse in Linguistik hat, öffentlich den Artikel eines anderen kommentiert, ohne auf das Original zu verweisen.

Wenn man bedenkt, dass der Link zu Herrn Grodskijs Artikel zuerst in Igor Shkljars privater WhatsApp-Gruppe „Unser Haus“ gepostet wurde, während der Link zu Leonid Batunskiys Artikel in dieser Gruppe nicht auftauchte, kommen Zweifel an Alexander Grodskijs „hohen moralischen und ethischen Werten“ auf. Es riecht nach einer Manipulation der potenziellen Wähler vor den Wahlen, was mich sogar an einer Anekdote erinnert:

Treffen sich zwei Juden.
– „Ich habe mir euren Caruso angehört, und es hat mir nicht gefallen. Er lispelt, singt falsch – was finden die nur an ihm?“
– „Und wo hast du ihn gehört?“
– „Moische hat ihn mir vorgesungen.“

Wenn wir Alexanders Handlungen unter dem Gesichtspunkt der Loyalität gegenüber der „Partei“ betrachten, dann verhielt sich Genosse Grodskij wie ein wahrer Patriot, der seinem Leader – Genosse Schkljar – leidenschaftlich treu war. Genosse Grodskij ließ nicht zu, dass der verderbliche Einfluss der „Söldner des Weltimperialismus“, Batunskiy und Кrеymаn, seine zerstörerische Wirkung auf die ungeformten Seelen der Mitglieder unserer Gemeinde ausüben konnte. Es ist nicht gestattet, den Wählern eine andere Sichtweise zu zeigen – Punkt! Slawa Partii, Ruhm der Partei, Ruhm dem Genossen Schkljar!

„Russischsprachige Wähler, denkt daran: Denken ist gefährlich!!!“

Ich danke Alexander für die Gelegenheit, mich in meine unbeschwerte Kindheit zurückversetzen zu können, als in den Zeitungen Sätze wie „sich unermüdlich für die Interessen der russischsprachigen Mitglieder einsetzt“ oder „hat im Laufe der Jahre Tausende von Taten zum Wohle der Gemeinde vollbracht“ zu lesen waren.

Ersetzen Sie einfach „russischsprachige Mitglieder der Gemeinde ‚ durch ‘Sowjetmenschen“ und Sie haben die „Pravda Zeitung“ vor sich… Warum verwendet Alexander die Formulierung „aktives Mitglied der Gemeinde“ anstelle des Namens von Igor Shklyar? Hat er Angst, seinen Namen in der Öffentlichkeit zu sagen?

Warum macht Herr Grodskij vor den Wahlen eine so klare Unterscheidung zwischen „russischsprachigen Mitgliedern“ und den anderen? Teilt er die Gemeinde in „Eigene“ und „Fremde“, um seine „unermüdliche Fürsorge“ noch gewichtiger erscheinen zu lassen?

Was verbirgt sich hinter den leeren Worten „Tausende von Taten zum Wohle der Gemeinde“?

„Der Kandidat Igor Schkljar ist seit seinem ersten Tag in Köln, seit dem 12. Dezember 2003, ein aktives Mitglied des Minjans.…  Er lernt das jüdische Gesetz, er liest das Gebet. In dieser wichtigen Angelegenheit ist er ein Vorbild.“Das Zitat von Herrn Grodskij in einer WhatsApp-Gruppe.

Original: «Кандидат Игорь Шкляр является активным членом миньяна с первого дня своей жизни в Кёльне, с 12 декабря 2003 года. … Он учит еврейский закон, он читает молитву. В этом важном вопросе он пример для подражания.» 

An sich ist die Teilnahme am Morgengebet sicherlich eine positive Sache. Allerdings ist die Tatsache, dass dieses „aktive Mitglied der Gemeinde“, anstatt nach einem Job zu suchen / zu arbeiten, jeden Tag zum Gebet ging / geht …

Stellen Sie sich vor, alle Juden würden aufhören zu arbeiten und nur noch beten. Wären sie dann vollwertige Mitglieder der Gesellschaft? Würde eine solche Gemeinde von der deutschen Regierung / Bevölkerung unterstützt werden? Würden die Menschen in Deutschland die Mitglieder einer solchen Gemeinde mit Respekt behandeln, oder wäre dies ein Anlass für mehr Antisemitismus? (Antisemitischer Narativ)

Was nun die „Tausende von Taten angeht – vielleicht bestehen sie darin, dass das Frühstück in der Gemeinde zu verzehren, das durch Steuern finanziert wird, die so genanntes „ein aktives Mitglied der Gemeinde nicht zahlt. Und Sie Hr. Grodskij scheinen auch nicht besonders gut darin zu sein.

Frühstück. Bei etwa 3 Euro pro Tag sind das selbst bei 300 Tagen im Jahr und 21 Jahren etwa 18.900 Euro an „guten Taten“. Obwohl, so wie ich es verstehe, ist die größte „gute Tat“ das Zustellen von Brötchen aus der Synagoge in der Roonstraße zum Gemeindezentrum in Chorweiler.

Aus der Biographie von Herrn Grodskij

Das Leben mit staatlicher Unterstützung und Sozialhilfe scheint ein Vorbild zu sein, dem man folgen sollte. Schaut man sich die Biographie und das „literarische Werk“ des Kandidaten Grodskij an, stellt man fest, dass er bereits ein Diplom einer ukrainischen Hochschule hatte, bevor er sich an der Universität Köln einschrieb, wo er anscheinend sehr lange studiert hat. Das „literarische Werk“ von Herrn Grodskij:

„So sentimental bin ich, ein Russe nicht aufgrund seines Passes, und ein Jude aufgrund der besonderen, süßen Jüdischkeit der russischen Kultur. Das Leben führte mich weit weg von Nika und Russland. Ich befand mich in einer Art Halbschlaf, arbeitete als Nachtwächter in einer Synagoge, träumte nachts von einer wissenschaftlichen Karriere und schlief tagsüber. Manchmal wachte ich zufällig bei Tageslicht auf und begann wieder zu studieren… Offiziell war ich Doktorand.“

Original: „Вот такой я сентиментальный, русский не по паспорту, и еврейский той особенной, сладкой еврейскостью русской культуры. Жизнь увела меня далеко и от Ники, и от России. Я пребывал в каком-то полусне, работал ночным сторожем в синагоге, ночами мечтал о научной карьере, днём спал. Иногда я случайно просыпался в светлое время суток, опять начинал ходить в университет…  Официально я числился в аспирантуре.»

Wer hat das Leben und Studieren an der Jeschiwa „Hadar Hatorah Yeshiva“ in New York bezahlt? Herr Grodskij selbst? Ich bezweifle es… Herr Grodskij, was haben Sie in der Jeschiwa gemacht, oder waren Sie damals kein Atheist?

„Über einen Neonazi, der zum Judentum konvertiert ist. Er verdient meinen höchsten Respekt. Schade, dass ich als Atheist das Judentum nicht leben kann.“ – Zitat von Herrn Grodskij auf Facebook.

Als Herr Grodskij 2020 zum ersten Mal kandidierte, lebte er wie das „Vorbild“ auf Kosten des Staates. Hier ist jemand, der wirklich ein Vorbild ist – Anna Feigina, die bald ihr Ärztediplom anerkennen lassen wird und bereits jetzt als Assistenzärztin tätig ist.

Über die Überlegungen des „aufmerksamen Lesers“

Warum hat der „aufmerksame Leser“ nicht daran gedacht, seinen Brief direkt an den Autor des Artikels zu schicken oder ihn zumindest in dem Blog zu veröffentlichen, in dem der Artikel erschienen ist? Warum hat sein Schreiben nur Herrn Grodskij erreicht? Oder hat Herr Grodskij beide Texte selbst geschrieben?

Wenn jemand eine Meinung hat, muss er einen Namen haben. Die Meinungen von anonymen Personen sind „gornischt mit nischt“ (גאָרנישט מיט נישט) und verdienen keine Antwort.

Es hat keinen Sinn, Plattitüden im Stil von „des Katers Leopold“ zu kommentieren – „Leute, lasst uns freundlich leben“. Um einen respektvollen Dialog zu führen, muss man psychologisch aus der Rolle des infantilen Teenagers mit seinen Drohungen und Beleidigungen herauswachsen und aufhören, sich hinter Pseudonymen zu verstecken. Werden Sie endlich erwachsen, übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Worte und Taten, und schämen Sie sich nicht, mit dem Nachnamen Ihres Vaters zu unterschreiben.

Über die Verantwortung der Entscheidung

Liebe Gemeindemitglieder,

wer seinen Lebensunterhalt auf Kosten anderer finanziert, handelt nicht nur moralisch fragwürdig, sondern schadet auch dem Ansehen der Gemeinde und ihrer Vertreter. Noch schlimmer ist es, wenn solche Kandidaten nicht nur in die Gemeindevertretung gewählt werden wollen, sondern sich auch noch um einen Sitz im Vorstand bemühen (Konstituierende Sitzung 2021).

Die Gemeinde verdient Vertreter, die durch ihre Integrität Vorbild sind, die nicht nur täglich zum Gebet kommen, sondern auch ihren finanziellen Beitrag leisten, die Geber und nicht Nehmer sind.

Ich bin mir bewusst, dass ich die Wählerschaft (70+) von Igor Schkljar und Alexander Grodskij mit meinem Blog nicht erreichen kann, aber Sie können es, indem Sie diese Seite weiterleiten.

Gehen Sie wählen! Aber wählen Sie mit Verstand!

 

Fortsetzung des Artikels: Alexander Grodskij ist ein Lügner und ein kleiner Dieb

 


 

Igor Schkljar – Wahlversprechen und Wahlprogrammanalyse 2024

Alexander Grodskij – Wahlversprechen und Wahlprogrammanalyse 2024