August 2009
Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Architekturwettbewerbs ist schon ein Jahr vergangen, die Situation hat sich jedoch kaum verändert was ein Grund zur Freude für alle Projektgegner ist.
Anfang Juli haben wir aus der Presse erfahren (1,2,3), dass die Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der Jüdischen Kultur e. V. das Projekt nicht finanzieren kann.
Dazu gab es weder Pressekonferenz, noch eine persönliche Stellungnahme der verantwortlichen Personen noch hörte man eine öffentliche Entschuldigung bei den Kölner Bürgerinnen und Bürgern.
Stellen Sie sich eine Situation vor: Ihnen wurde ein Grundstück geschenkt, nun wollen Sie darauf ein Haus bauen. Sie engagieren Architekten, veranstalten sogar einen Architektur-Wettbewerb, machen ein Riesentheater, wie toll Ihr Haus nach der Fertigstellung aussehen würde. Und dann verschwinden Sie plötzlich, ohne offene Rechnungen zu begleichen. Undenkbare Situation, nicht wahr? Für jeden von uns ist es ohne weiteres klar, dass die Baumaßnahme mit einen Finanzierungsfrage beginnen soll, ansonsten endet sie in einem Gerichtsaal.
Fast jedes Gebäude mit Bezug zum Judentum, wie das Jüdische Museum in diesem Fall, wird im Hinblick auf die geschichtlichen Ereignisse des letzten Jahrhunderts (1933 – 1945) gesehen und ist eine Art der Wiedergutmachung gegenüber dem jüdischen Volk.
Nach unserer Meinung ist auch die Stadt Köln in eine solche Situation geraten. Wenn die Kölner Politiker sich gegen den Bau aussprechen, könnte deren Stellungnahme als antisemitische Handlung interpretiert werden.
Wir können uns gut vorstellen, dass eine jüdische Organisation, die immer kritisiert und fordert, fordert und kritisiert, sich noch intensiver in das Thema einmischt. (es handelt sich verständlicherweise um den Zentralrat der Juden in Deutschland).
Wir wünschen uns, dass die geehrten Stadtratsmitglieder bei der Planung der Baumaßnahmen sich nochmals alle Pro und Kontra überlegen und insbesondere sich mit Argumentation auseinandersetzen. Sie sollten sich von der politischen Korrektheit nicht leiten lassen.
September 2008
Im Laufe der letzten Monate wurde in Köln das Thema des Baus eines «Hauses und Museums der jüdischen Kultur» heftig diskutiert. Der Auslöser, der zu dieser Diskussion führte, war kein anderer als die Aussage des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma, die er nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Architekturwettbewerbes gemacht hat.
Nach der Zustimmung zum oben genannten Projekt kritisierte Herr Schramma die riesigen Ausmaße des geplanten Museums. Seine Aussagen haben in den Massenmedien zu intensiven Diskussionen geführt.
Planmäßig soll das Gebäude des Museums auf dem Rathausplatz erbaut werden, der im Mittelalter zum jüdischen Ghetto gehörte. Seit dem Jahr 2007 werden dort archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
Bei diesem Projekt gibt es Befürworter genauso wie Gegner. Jedoch sind sich beide Seiten in einem Punkt einig – ein jüdisches Museum muss entstehen. Der Streitpunkt liegt lediglich in dem Platz, wo das Museum künftig stehen soll.
Die Initiatorin dieses Museums, die Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der Jüdischen Kultur e. V., hat es sich zum Ziel gemacht, „die kölsch-jüdische Geschichte an dieser Stelle wieder lebendig werden zu lassen“.
Für uns ist der Wunsch nach der Wiederbelebung eines Ghettos mehr als eigenartig. Ein Ghetto ist der Platz, wo die Bewohner durch eine hohe Mauer abgetrennt von dem Rest der Stadt sind und während sie schlafen gehen, nicht wissen was sie am nächsten Tag erwartet: Pogrom, Rausschmiss oder Beschuldigungen wegen der Verbreitung von Pest und der Ermordung Jesu.
Das Ziel dieser Homepage ist es, verschiedene Meinungen von Beförwortern genauso wie von Gegnern des Museum-Projektes zu veröffentlichen und einen tieferen Blick auf die Problematik des Museums zu ermöglichen.
(1). Kölnische Rundschau – Jüdisches Museum Verein zieht Finanzierungszusage zurück, 02.07.2009
(2). koeln.de – Jüdischem Museum droht Planungsstop, 09.06.2009