Am Sonntag, den 05. März 2023, fand eine lang erwartete Gemeindeversammlung statt.
Normalerweise gibt es immer irgendwelche Themen oder Diskussionen, über die man gerne schreiben könnte. Die letzte Versammlung war anders, nicht weil sie die erste Versammlung nach dem Ende der Corona-Pandemie war, sondern weil nur wenige Gemeindemitglieder der Einladung gefolgt waren.
Im Saal wurde verkündet, dass 35 Personen anwesend waren. Ich bezweifle jedoch diese Zahl, da die Bilder mir eine andere Anzahl zeigen.
- 12 Mitglieder des Vorstands / der Gemeindevertretung (die Herren Lehrer, Polonskij und Dr. Weiss waren abwesend)
- 20 weitere Personen im Saal, viele davon sind Mitarbeiter oder ehrenamtliche Mitarbeiter der Gemeinde
Diese Situation ist äußerst bedauerlich. Wenn das politische Leben der Gemeinde ihre Mitglieder nicht mehr interessiert und wenn die Gemeindemitglieder keine Gelegenheit nutzen wollen, um Fragen direkt an die Gemeindeführung zu stellen, dann ist das kein positives Zeichen.
Erwähnungswert…
Erwähnenswert ist, dass dies die langweiligste Gemeindeversammlung war, die ich bisher besucht habe. Drei Personen haben im Namen der Gemeindevertretung / des Vorstands über alle Themen berichtet und auch Fragen beantwortet: Bettina Levy, Dr. Michael Rado und Dr. Felix Schottland. Die Rolle der Gemeindevertretung war mir am 05.03.2023 nicht klar.
Die Gemeinde hat am 05.03.2023 4003 Mitglieder.
Auf dem Friedhof Bocklemünd sind noch 696 Plätze frei. Laut Vorstand sollte dies für weitere 5-6 Jahre ausreichen. Angesichts einer immer älter werdenden Gemeinde (mehr als 50% sind über 61 Jahre alt) sehe ich diese optimistische Einstellung skeptisch. Die weitere Friedhofsfläche ist aber vorhanden.
| Mitglieder Stand: 13.12.21 |
0-3 | 4-7 | 8-11 | 12-18 | 19-21 | 22-30 | 31-40 | 41-50 | 51-60 | 61-70 | 71-80 | >80 |
| 4005 | 42 | 70 | 82 | 173 | 76 | 272 | 424 | 387 | 384 | 587 | 722 | 786 |
Quelle: Mitgliederstatistik der jüdischen Gemeinden und Landesverbände 2021
Die finanzielle Lage der Gemeinde ist stabil.
Es werden derzeit viele Renovierungs- und Bau-Maßnahmen durchgeführt, wie z.B. Renovierungen und Umbauten im Elternheim, eine Klimaanlage in „Roonis“ und endlich, nach vielen Jahren des Wartens, die Erneuerung der Lüftungs- und Lichtanlage im Gemeindezentrum in Chorweiler.
Bericht der Revisoren
Der Bericht der Revisoren entsprach meiner Einschätzung nach nicht den satzungsgemäßen Anforderungen. Die Satzung §32 besagt: „Den Revisoren obliegt die zumindest zweimal jährliche Prüfung aller Zahlungs- und sonstiger Vorgänge der Synagogen-Gemeinde Köln.“
Die beiden aufeinanderfolgenden Termine (29.01.2023 und 05.02.2023) entsprechen nicht der Definition von „zumindest zweimal jährliche Prüfung“. Dies wurde bereits vom vorherigen Revisorenteam geklärt, weshalb die Überprüfungen zweimal jährlich durchgeführt wurden. Bei der ersten Prüfung werden die anderen Unterlagen überprüft als bei der zweiten. Wenn jedoch die Termine aufeinanderfolgen, werden immer dieselben Unterlagen zur Verfügung gestellt. Einer der drei Revisoren der Gemeinde, Herr Aaron Rothe, ist Rechtsanwalt. Gerne würde ich seinen Kommentar dazu veröffentlichen.