Meinung der Synagogen-Gemeinde Köln

Gemeindeblatt Nr. 10/2008, Seite 5.

Begrüßungswort des Vorstandes an die Gemeindemitglieder

„Liebe Gemeindemitglieder,

dem Einsatz des Oberbürgermeisters ist es zu verdanken, dass seit Ende 2005 das Thema „Bau eines Hauses der jüdi­schen Geschichte und Kultur“ nach vielen Jahren der Absti­nenz wieder auf dem politischen Parkett Kölns aufgetaucht ist. Keiner in unserer Gemeinde hat noch an die Realisierung eines jüdischen Museums geglaubt. Der Oberbürgermeister hat sich eindeutig für die Erstellung eines solchen Hauses engagiert und auch den Rathausvorplatz als geeigneten Standort genannt.“…

…Es ist zu hoffen, dass „Der Verein zur Förderung eines Hauses und Museums der Jüdischen Kultur“ das benötigte Geld rasch aufbringt. Sollte eine Fi­nanzierungslücke bestehen, appellieren wir bereits heute an die Stadt Köln, Ihre Parteien und Ihren Oberbürgermeister, diese trotz knapper Mittel mit einem Zuschuss der Kommu­ne zu schließen…

…Zum Abschluss dieses Themas muss betont und klar ge­stellt werden: Das jüdische Museum in Köln ist kein Projekt, das von der Synagogen-Gemeinde Köln betrieben wird. In der gesamten Diskussion und im gesamten Entscheidungs-prozess haben wir uns immer wieder zurückhaltend geäu­ßert: Es ist nicht unser Haus, die jüdischen Bürger dieser Stadt kennen ihre Kultur und haben eigene Anschauungs­objekte. Es muss ein Museum für die Kölnerinnen und Köl­ner und für die zahlreichen Besucher unserer Stadt sein. Auch zum Standort gab es von uns keine Stellungnahme. Erst nach den Ratsbeschlüssen haben wir ein Statement für den Rathausvorplatz abgegeben…“

Ronald Graetz,   Ebi Lehrer,  Dr. Michael Rado


Die Synagogengemeinde Köln hat sich wirklich bei den Diskussionen der letzten Monate zurückgehalten. Die Einmischung in der Diskussion war überflüssig, da die Gemeinde schon früh seine Position zu dem Thema geäußert hat:

„Nur der Rathausvorplatz kommt in Frage, alles andere würde den Pfiff aus der Sache nehmen“, – Ilan Simon, Vorsitzender der Gemeindevertretung der Synagogen-Gemeinde Köln. (Podiumsdiskussion „Kölnforums“, Mai 2006)

Herr Ilan Simon ist unter anderem ein Mitglied des Vorstandes der „Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der Jüdischen Kultur e. V.“ Der vorherige Vorsitzender der Gemeindevertretung der Synagogen-Gemeinde Köln, Herr Prof. Dr. Kurz (sel.) war nicht nur der Vorstandsmitglied der „Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums e.V.“ sondern ein Gründungsmitglieder des Vereins.

Wer glaubt heute noch daran, dass in irgendeiner großen deutschen Stadt ein jüdisches Museum gebaut werden kann, ohne den „Segen“ der lokalen jüdischen Gemeinde zu bekommen?