Die frommen Menschen versprechen wenig und halten viel;
die bösen aber versprechen viel und tun nichts.
Babylonischer Talmud
Diese Seite enthält, analog zu den Wahljahren 2020 und 2021, die Liste der Wahlversprechen der Kandidaten zur Gemeindevertretung der Synagogen-Gemeinde Köln sowie meine Kommentare und/oder Fragen dazu.
Der Umfang der Kommentare zu den einzelnen Kandidaten unterliegt keinen Regeln, sondern hängt mehr oder weniger vom Inhalt der jeweiligen Wahlprogramme ab. Neue Kandidaten verdienen weniger oder gar keine Fragen als diejenigen, die schon seit Jahren dabei sind.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder zwei Kandidaten Alexander Grodskij und Igor Schkljar, die mit populistischen Vorschlägen glänzen. Zuletzt hatten wir eine solche Situation im Jahr 2020, auch damals haben diese Kandidaten jeweils eine eigene Seite verdient.
Positiv ist in diesem Jahr, dass die aktuelle Tätigkeit der Kandidaten wahrheitsgemäß angegeben wird. Die Einzelheiten sind in diesem Beitrag enthalten: Brief an den Wahlausschuss: Beruf ist nicht gleich aktuelle Tätigkeit
Wählergruppen
„Wir für Euch“
In diesem Jahr sind zwei Wahlbündnisse zu erkennen. Ein Wahlbündnis entspricht in seinem Kern dem Wahlbündnis unter dem Motto „Sicher und gemeinsam für unsere jüdische Zukunft“ und tritt in diesem Jahr unter dem Motto „Wir für Euch“ an.
Folgende Personen treten unter dem Motto „Wir für Euch“ auf:
- Robert Katona
- Leonid Kogan
- Abraham Lehrer
- Bettina Levy
- Dr. Michael Rado
- Rosalie Sack
- Dr. Felix Schotland
- Dr. Daniel Weiss
„Für eine starke, vereinte und zukunftsorientierte Gemeinde!“
Der zweite Wahlbündnis unter dem Motto „Für eine starke, vereinte und zukunftsorientierte Gemeinde!“ ist wesentlich kleiner und besteht aus vier Personen:
- Juri Bergrin
- Hana (Anna) Feigina
- Raanan Noishtadt-Milshtein
- Dr. Boris Lachtermann
Wahlbündnislose Kandidaten
Die anderen Kandidaten treten „unabhängig“ an. Die Realität in unserer Gemeinde ist aber so, dass einige Zeit vor der Wahl einige „unabhängige“ Kandidaten eine eigene Gruppe bilden, um gemeinsam Wahlwerbung zu betreiben. (wie z.B. diese Kandidatenliste der „unabhängigen“ Kandidaten)
- Isabella Farkas
- Dr. Daniel Fuhrmann
- Alexander Grodskij
- David Kapoul
- Mikhail Orentlikher
- Dimitri Podolskyi
- Igor Schkljar
- Stella Shcherbatova
- Daniel Seyliev
- Benzion Wieber
Wahlversprechen der Kandidaten
Wortbetrug ist schlimmer als Geldbetrug.
Babylonischer Talmud, Baba Mezia 58
Meine Fragen/Kommentare sind grün/kursiv hervorgehoben.
Auf die Biographien der Kandidaten (z.B. Name und Anzahl der Kinder) wird bis auf wenige Ausnahmen bewusst verzichtet. Die Wahlprogramme kann ich in gekürzter Form veröffentlichen.
Zuerst folgen die Kandidaten des Wahlbündnis „Wir für Euch“
„Wir für Euch“
Wenn Sie die gemeinsamen Punkte aller Kandidaten dieser Gruppe mit den Punkten aus den Wahlprogrammen von 2020/2021 vergleichen, werden Sie feststellen, dass sich diese kaum verändert haben.
Wir stehen für jüdische Werte (1) und ein vielfältiges religiöses Leben (2) und Bildungsangebot (3) für jedes Alter. Stabilität (4) für unsere Gemeindemitglieder möchten wir auch in unruhigen Zeiten gewährleisten. Gegen Antisemitismus, ohne Kompromisse (5).
Wir möchten die Synagogen-Gemeinde Köln nach innen und außen stärken (6).
- Was sind jüdische Werte. Für mich als Jude ist dieser abstrakte Begriff „jüdische Werte“ unklar, vor allem aus der Sicht meiner langjährigen Berichterstattung über das Gemeindeleben.
- ein vielfältiges religiöses Leben. Was wird hier gemeint? Religiöse Veranstaltungen verschiedener Richtungen des Judentums (von liberal bis orthodox)?
- Von welchem Bildungsprogramm für jedes Alter ist die Rede? In welche thematische Richtung geht es? In welcher Sprache wird unterrichtet? Wer unterrichtet und wo findet die Bildung statt?
- Welche Art von Stabilität ist gemeint? Was für ein abstrakter Begriff… Geht es um Gemeindeführung, Finanzierung usw.?
- Gegen Antisemitismus – als Motto ist das aktuell. Was diese Kandidaten gegen den wachsenden und realistischerweise nicht mehr aufzuhaltenden Antisemitismus unternehmen können, ist mir ein Rätsel.
- Wir möchten die Synagogen-Gemeinde Köln nach innen und außen stärken – wie wunderbar vage und nichtssagend. Klingt genauso gut wie „Wir wollen den Rhein feuchter und Köln kölscher machen“. Oder ist die Synagogen-Gemeinde Köln bisher offenbar ein so schwaches Gebilde, dass sie dieses Stärkungsversprechen dringend braucht?
Robert Katona
- Diplom-Kaufman (Manager bei der Deutschen Telekom)
Meine persönlichen Ziele
- Zusammenhalt in der jüdischen Gemeinschaft
Und wie?
- Mehr Sicherheit für jüdischen Leben
Und wie? Kostenlose Bodyguards für alle, die sich unsicher fühlen?
- Mehr Beteiligung von jüdische Frauen
Möglicherweise ein sinnvoller Vorschlag, wenn er zumindest präzisiert wird.
- Attraktivität für jüngere und ältere Gemeindemitglieder
Was genau würde Robert hier vorschlagen?
- Sicherung der langfristige Finanzierung
Die Zeiten ändern sich, irgendwann wird es keinen Staatsvertrag mehr geben, es wäre sicher interessant, der eine langfristige Finanzierung der Gemeinde sicherstellen kann.
Leonid Kogan
- Facharzt für Innere Medizin
Wenn man die Ziele von Robert Katona und Leonid Kogan vergleicht, kann man einige Ähnlichkeiten feststellen.
Positiv zu vermerken ist, dass eine Kontakttelefonnummer (bei Robert und Leonid gleich) hinterlassen wurde.
Meine persönlichen Ziele
- Jüdisches Erziehung und Bildung
Beim letzten Mal war die Gründung des jüdischen Gymnasiums das Ziel, dieses Jahr ist das Ziel sehr verschwommen. Was ist aus dem Gymnasium geworden?
- Attraktivität der Gemeinde für junge Erwachsenen und die Familien erhöhen
- Assistenzrabbiner jetzt
Spricht man hier von Rabbiner Levi Zelixon, der schließlich eine Stelle in der Gemeinde bekommen könnte? Wenn ja, dann ist der beste Vorschlag Leonid Kogan.
- Sicherheit zuerst
Verzichtet man derzeit auf die Sicherheit, die an erster Stelle stehen sollte?
- Gemeinschaftsgefühl nach ihnen und nach außen stärken
Was muss dafür getan werden?
- Soziale Belange der Älteren in Mittelpunkt
Die Älteren sind zweifelsohne „unsere Zukunft“ und ihre Interessen können sicherlich in den Mittelpunkt gerückt werden, aber nur, wenn Pflegedienste und Elternheime die Kernaktivitäten der Gemeinde darstellen. Die Öffnungszeiten der beiden Begegnungszentren machen deutlich, dass die „sozialen Belange älterer Menschen“ längst im Mittelpunkt stehen, berufstätige Gemeindemitglieder können die Angebote der Begegnungszentren aus Zeitgründen nicht wahrnehmen.
Abraham Lehrer
- Rentner
- Mitglieder des Vorstandes
Biographie
- 1987 zum ersten Mal in die Gemeindevertretung gewählt. Seitdem permanent Mitglied mit verschiedenen Aufgaben; seit 2004 Vorstandsmitglied.
- Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und Präsident der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland.
Bedauerlicherweise wurde das Wahlprogramm von Herrn Lehrer nicht angepasst und entspricht der Version 2020 bzw. 2021, obwohl wir in der letzten Zeit viele Ereignisse erlebt haben, die das Leben der Gemeinde wesentlich verändert haben. Meine Frage zu seinem Wahlprogramm findet sich in der Analyse des Wahlprogramms 2021.
Meine persönlichen Ziele
Unsere Gemeinde besteht heute vorwiegend aus Zuwanderern, die wertvolle Mitglieder sind und deren weitere und vollständige Integration in die Gesellschaft betrieben werden muss. Die Schaffung der Begegnungszentren in Köln-Chorweiler und Köln-Porz ist eine Erfolgsgeschichte, auf die unsere Gemeinschaft stolz sein kann. Für Alle ist der gemeinsame Nenner das Judentums. Die orthodox geführte Einheitsgemeinde ist die Basis für die Zukunft und muss allen Richtungen des Judentums Platz bieten. Das Angebot zum Erleben des Judentums sollte im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten vergrößert werden.
Meine wesentlichen Intentionen für die Arbeit in der Gemeindevertretung sind:
- Das Judentum mit all seinen Möglichkeiten ist der Grundstein für die Arbeit in den Gemeindeeinrichtungen.
- Die erfolgreiche Absicherung der finanziellen Situation unserer Gemeinde fortführen.
- Den Ausbau der Gemeinde für die Aufgaben der Zukunft.
- Ausbildung und Förderung unserer Kinder im intellektuellen, sozial-kulturellen und religiösen Bereich.
Bettina Levy
- Selbständige Kauffrau
- Mitglieder des Vorstandes
Im Vergleich zu ihrem Vorstandskollegen Abraham Lehrer hat Bettina Levy ihr Wahlprogramm angepasst.
Biographie
Ich bin in dieser Gemeinde aufgewachsen. Sie ist mein jüdisches Zuhause. Wie schon meine Eltern und Großeltern engagiere ich mich seit meiner Jugend in unterschiedlichen Bereichen der jüdischen Gemeinschaft und in jüdischen Organisationen ehrenamtlich:
- als Mitglied des Vorstandes der Synagogen-Gemeinde Köln
- als Mitglied des Vorstandes der Chevro Ahavas Reim Köln e.V.
- ZWST – als Mitglied Kommission für Kinder, Jugend und Familie
- Zentralrat der Juden in Deutschland – stellvertretendes Direktoriumsmitglied
- jüdische Krabbelgruppe Die Roonis e.V. und im jüdischen Kindergarten
- Mitglied Vorstand im Verein EL-DE-Haus e.V., Förderverein des NS-Dok
- Engagiert im Ausschuss für Immobilienwirtschaft der Industrie- und Handelskammer zu Köln
Meine persönlichen Ziele
- Jüdische Werte und Traditionen im Angebot der SGK stärken
Wie genau?
- Ein großes religiöses Angebot für alle Interessierten schaffen
Wie genau? Wird der russischsprachige Rabbiner Levi Zelixon, den wir glücklicherweise schon in unserer Gemeinde haben, eingestellt?
- Eine stabile Zukunft unserer Gemeinde sichern, durch sorgsamen Umgang mit Finanzen
Der sorgfältige Umgang mit den Finanzen klingt sehr gut. Es gibt Gemeindemitglieder, die behaupten, dass die Zahl der Mitarbeiter der Gemeinde unnötig gestiegen ist, wird hier etwas unternommen (falls die Behauptungen zutreffen)?
- Meine Kompetenz und Erfahrung für die große Sanierungsmaßnahme Roonstraße einbringen
An dieser Stelle würde ich Fr. Levy sogar mein Vertrauen schenken, vor allem wenn die Abläufe transparent bleiben.
- Engagement und Verantwortung gegen Antisemitismus
- Israel unterstützen
- Eine starke jüdische Gemeinschaft, auch für die nächsten Generationen sichern.
Zu abstrakt…
Dr. Michael Rado
- Facharzt für Radiologie
- Mitglieder des Vorstandes
Dr. Michael Rado hat sein Wahlprogramm komplett überarbeitet. Positiv zu vermerken ist, dass eine E-Mail-Adresse hinterlassen wurde.
Die höchsten Werte in meinem Leben sind
- Jüdische Familie
- meine Frau und meine Kinder sind jüdisch und identifizieren sich mit jüdischem Leben
- Dienst am Menschen
- als Arzt habe ich mich verpflichtet, menschliches Leben zu schützen und zu bewahren
- Wohl der Synagogen-Gemeinde Köln (SGK)
Als Vorstand war/bin ich mitverantwortlich für
- Gründung der Begegnungszentren in Chorweiler und Porz
- Einrichtung des ambulanten Pflegedienstes
- Integration der Zuwanderer aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion
- Verbesserte Ausstattung des Kindergartens
- Durchgehende Finanzierung des Minjan
- Einheitliche Gebetbücher
- Langfristige Sicherheit bei der Finanzierung der SGK durch
- Abschluss verbesserter Verträge mit dem Land Nordrhein-Westfalen
- Sanierung des Friedhofs
- Ich bin Gründungsmitglied der LMS
Das sind die höchsten Werte in meinem Leben und das bleiben sie.
Meine persönlichen Ziele für die Synagogen-Gemeinde Köln
- Jüdischkeit, Jüdischkeit, Jüdischkeit
- Mehr Sicherheit
Auch wenn das Thema „Sicherheit“, in welchem Bereich auch immer, nie öffentlich diskutiert werden sollte, so stellt sich doch die Frage, wie „mehr Sicherheit“ erreicht werden kann.
- Bessere Versorgung der älteren Mitglieder
Nach der Gründung des eigenen ambulanten Pflegedienstes scheint mir das Thema ziemlich abgedeckt zu sein. Wie kann die Versorgung der älteren Mitglieder noch verbessert werden?
- Höhere Attraktivität für die jüngeren Mitglieder
Wie denn?
Rosalie Sack
- Betriebswirtin
Biographie
- Bachelor Sc. Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen
- Nach dem Studium in London gelebt, als Marketing Executive gearbeitet
- 2019 zurück nach Köln gezogen, und arbeite im Familienbetrieb
Meine persönlichen Ziele
- Netzwerk unserer Studenten und Young Professionals ausbauen, modernisieren global erweitern
- unsere jungen Leute mit Gemeinden in unserer Umgebung im In- sowie Ausland verbinden
- dass wir mehr Treff en haben, wo wir lachen und unsere Traditionen ausleben können
- als Teil von JHG Köln und Lavi, diese unterstützen, mit ihnen kooperieren und die Guten Strukturen Hand-in-Hand weiter ausbauen
Was zeichnet mich aus
- Mein ganzes Leben lang bin ich Mitglied unserer Gemeinde
- Ich habe immer ein offenes Ohr bei Fragen und Problemen und versuche diese immer möglichst schnell zu lösen
Zu diesem Satz fehlen mir die Kontaktmöglichkeiten, damit den Worten auch Taten folgen.
- Wenn ich etwas mache, mache ich dies mit dem ganzen Herzen
Dr. Felix Schotland
- Zahnarzt
- Mitglieder des Vorstandes
Dr. Felix Schotland hat analog zum Vorstandskollegen Abraham Lehrer seine persönlichen Ziele nicht angepasst.
Biographie
- Seit der Emigration meiner Familie aus Russland im Jahr 1976 nach Köln bin ich ein aktives Mitglied unserer jüdischen Gemeinschaft.
- Heute bin ich Teil des Vorstandes der Synagogen-Gemeinde Köln, außerdem im Trägerverein der Lauder Moriah-Schule, sowie Mitglied des WDR Rundfunkrats.
Meine persönlichen Ziele
Ich stehe dafür, die jüdischen Werte bewusst und gezielt an die nächste Generation weiterzugeben. Ich stehe für Stabilität und Fortschritt, mit dem wir die Gemeinde weiter voran bringen.
Selbstverständlich kommt der Kampf gegen Antisemitismus bei mir nicht zu kurz. Es ist besonders in der heutigen Zeit wichtig eine klare Kante zu zeigen!
Damit wir für unsere Gemeinde eine blühende Zukunft gewährleisten können, ist es mir sehr wichtig mehr Angebote für die jüngere und die ältere Generation zu schaffen.
Ein Blick auf die Mitgliederstatistik, insbesondere auf die Altersverteilung, lässt den Schluss zu, dass eine „blühende Zukunft“ aus rein demografischen Gründen nicht möglich ist.
Meine Erfahrungen im Vorstand und als alteingesessenes Mitglied russischer Herkunft, sowie der intensive tägliche Kontakt zu vielen Gemeindemitgliedern, sehe ich als optimale Voraussetzungen, um mich mit der notwendigen Sensibilität dieser Aufgabe zu widmen.
Dr. Daniel Weiss
- Facharzt für HNO
- Mitglieder des Vorstandes
Auch bei Dr. Weiss sind die persönlichen Ziele seit 2020 im Kern unverändert geblieben, wurden aber leicht umformuliert. Positiv zu vermerken ist, dass eine E-Mail-Adresse hinterlassen wurde.
Biographie
- Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Allergologe in eigener Praxis
- Selbst Kind des jüdischen Kindergartens sowie der jüdischen Religionsschule
- Als Kind/Jugendlicher aktiv im Jugendzentrum Jachad, bei Makkabi und im deutschen sowie europäischen jüdischen Studentenverband
- Aktiv bei den Kölsche Kippa Köpp (1. Jüdischer Karnevalsverein)
- Seit 2015 im Vorstand des Bundesverbands jüdischer Mediziner e.V.
Meine persönlichen Ziele
- Familien sollen sich willkommen fühlen
„sich willkommen fühlen“ ist wieder eine leere Phrase, die eine konkreten Maßnahmen und durchdachten Konzepte erfordert.
- Angebote für alle Kinder, Jugendlichen, Studenten und junge Familien der Gemeinde fördern
Was hat Dr. Weiss bereits angeboten, oder sogar umgesetzt?
- Familienfreundliche Veranstaltungen, besonders am Shabbat und den Chagim, Shabbatons wie z.B. Familien-Wochenende in Sobernheim
Hier kommt die gleiche Frage, was hat Herr Dr. Weiss innerhalb von vier Jahren bereits vorgeschlagen oder gar umgesetzt?
- Weiterhin höchster Sicherheitsstandard für alle Einrichtungen der SGK
- Ziel ist eine lebendige Gemeinde, in der alle gehört und wertgeschätzt werden.
„Vielfalt leben, Gemeinschaft stärken – Gemeinsam für die Zukunft unserer Gemeinde“
Welche Vielfalt können wir in einer orthodoxen Gemeinschaft leben und welche Zukunft kann uns das bringen? Auch das Wort „Vielfalt“ ist heutzutage sehr populär, hat aber in einer jüdischen Gemeinde wenig Bedeutung.
Für eine starke, vereinte und zukunftsorientierte Gemeinde!
Bei dieser Gruppe handelt es sich um die neuen Kandidaten (mit Ausnahme von Juri Bergrin, Kandidat im Jahr 2011).
Juri Bergrin
- Bundesbeamter im gehobenen Dienst
Meine 30-jährige berufliche Erfahrung in der Deutschen Bundesverwaltung u.a. als Betriebsprüfer, für den Deutschen Fußballbund im internationalen Bereich, im Organisationsmanagement bei einer Agentur für die Vermittlung von medizinischen Fachkräften und als selbstständiger Kaufmann wird mir helfen, diese Ziele erfolgreich zu erreichen.
Kinder und ältere Generationen: Einführung der prägenden jüdischen Erziehung beginnend bereits bei den Roonis u.a. durch die Einstellung jüdischer Fachkräfte. Die starke Vernetzung der Kette Roonis-Kindergarten-Grundschule-Jugendzentrum.
Dass die Gemeinde die Fachkräfte zunächst unter den Gemeindemitgliedern suchen musste, sollte selbstverständlich sein.
Gemeinsame Veranstaltungen mit den älteren Generationen für die Weitergabe der Erfahrung und Traditionen.
Religion: Ein Gemeinderabbiner, der für alle Generationen ein Ansprechpartner werden und unsere Gemeinde führen kann. Eine stärkere Einbindung der Rabbiner Levi Zelixon und Levi Schtroks auch für Porz und Chorweiler.
Organisation: Eine funktionale Repräsentanz ohne Scheinmitglieder.
Bei strikter Anwendung der Satzungsbestimmungen dürfte dieser Punkt obsolet sein. Solche Fälle (öffnen) sollte es nicht geben.
Controlling (Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Gemeindeabteilungen).
Offenheit und völlige Transparenz bei den Ausgaben in allen Bereichen.
Hana (Anna) Feigina
- Frauenärztin (RU, im Anerkennungsverfahren)
Als Ärztin und Mutter, die sich mit anderen Eltern austauscht, kenne ich die Bedürfnisse von Familien. Es ist wichtig, die KiTa-Plätze auszubauen. Warum sollen jüdische Kinder wegen Platzmangel in eine nicht-jüdische KiTa? Als Zuwanderer und Eltern wissen wir, Unterstützung ist wichtig.
Jede Mutter in der Gemeinde sollte die Möglichkeit haben, monatlich an einem Treffen zur Inspiration und Unterstützung teilzunehmen.
Ich habe 10 Jahre Erfahrung in der informellen jüdischen Bildung: als Madricha in Sommercamps, Taglit und in Jugendclubs. Teenager und Studenten brauchen ein lebendiges jüdisches Leben!
Ich habe großen Respekt vor der älteren Generation, einschließlich unseren Großeltern. Es ist wichtig, der jungen Generation die Geschichten über den Holocaust, die Repressionen und das Judentum während der Assimilationszeit weiterzugeben. Rabbiner Zelixon der richtige dafür.
Kinder sind der Schlüssel zu einem gesunden, langen Leben. Wir müssen das Lachen der Kinder in die Synagoge bringen, sonst verlieren wir sie für das jüdischen Volkes.
Raanan Noishtadt-Milshtein
- Student und IT-Bereich
Stellen Sie sich eine lebendige, aktive und vereinte Gemeinde vor, die jedem Juden und jeder Jüdin in Köln als zweites Zuhause dient – ein Ort, der die ganze Woche über vor Freude und Leben sprüht, wo regelmäßig Hochzeiten und Geburtstage gefeiert werden. Wie schön wäre das?
Doch genau daran fehlt es in unserer Gemeinde – an Gemeinschaft. Die jüdische Jugend und Studenten fühlen sich nicht angesprochen und bleiben außen vor. Ihre Interessen und Wünsche werden oft ignoriert, was zu einer wachsenden Entfremdung führt.
Es wäre interessant zu wissen, welche Wünsche von wem genau ignoriert wurden, da wir viele Mitglieder in der Gemeindevertretung haben, die sich als Vertreter der jungen Generation präsentieren.
Familien haben unter der Woche nichts im Gemeindehaus zu suchen. Begegnungen in der Gemeinde beschränken sich fast ausschließlich auf Schabbat und Feiertage, echte Lebendigkeit fehlt. Besonders das Fehlen von Möglichkeiten für jüdisches Dating ist besorgniserregend, da es zu einem zunehmenden Trend von Mischehen unter jungen Gemeindemitgliedern führt.
Ich war selbst einmal ein Student ohne Bezug zur Gemeinde und weiß, wie es sich anfühlt, ohne Verbindung zu bleiben. Deshalb möchte ich allen Kölner Juden, besonders jungen Menschen, helfen, in der Gemeinde ihr zweites Zuhause zu finden. Ich bin entschlossen, mithilfe meiner reichen internationalen Erfahrung die Jugend aus allen Segmenten zu integrieren und die Gemeinde mit neuen, attraktiven Angeboten wiederzubeleben. In Zeiten wie diesen, in denen uns Sicherheit und Gemeinschaft mehr denn je wichtig sind, ist es Zeit für einen Wandel. Zusammen können wir eine lebendige, aktive und starke Zukunft für unsere Gemeinde gestalten.
Dr. Boris Lachtermann
- Promovierter Physiker und Senior Consultant
Unsere Gemeinde muss ein warmes und positives Zuhause für alle Juden werden!
- Jedes jüdische Kind muss einen Kita-Platz bekommen! Abgewiesene Familien verliert die Gemeinde für immer. Eine zweite Kita-Gruppe muss gegründet werden.
- Gemeindemitglieder bei der Einstellung in der Gemeinde bevorzugen!
Dieser Punkt sollte in einer Gemeinde eine absolute Selbstverständlichkeit sein.
- Eltern unterstützen, um ihre Kinder gegen ungewollte Einflüsse sowie den aufkommenden Antisemitismus zu stärken.
- Rabbiner Levi Zelixon einstellen! Er kümmert sich seit zwei Jahren um Senioren, Kinder, Jugendliche und Familien. Es wird endlich Zeit, auf die Stimme der russischsprachigen Mehrheit zu hören!
Eigentlich sollte der zukünftige (oder jetzige) Vorstand / die Gemeindevertretung die Wünsche der Gemeindemitglieder berücksichtigen und Rabbiner Levi Zelixon eine Festanstellung anbieten.
Als Berater helfe ich Banken, die Geschäftsführung zu modernisieren, effektiver und kundenfreundlicher zu machen. Das will ich auch für die Gemeinde leisten.
Wissenschaft, modernes Leben und jüdische Identität sind kein Widerspruch – das muss die nächste Generation wissen!
Mit Ihrer Unterstützung bauen wir eine starke, vielfältige und zukunftsorientierte Gemeinde!
Kandidaten ohne Wahlbündnis
Isabella Farkas
- Rentnerin
- Vorsitzende der Gemeindevertretung
- Mitglieder ALLER Kommissionen in der Gemeinde (wie auch Igor Schkljar)
Auch bei Isabella Farkas ist das Wahlprogramm inhaltlich gleich geblieben (optisch, neues Layout), nur ein einziger Punkt „Häusliche Pflegeberatung“ wurde durch „Qualität und Vielfalt des religiösen und kulturellen Lebens“ ersetzt.
Biografie
- seit 2021 Vorsitzende des Gemeinderates
- 2016-2021 Mitglied des WDR Rundfunkrates
- 2011-2020 Mitglied des Vorstandes der Synagogen-Gemeinde Köln
- seit 2000 Mitglied des Gemeinderates
- 2004-2008 Mitglied des Vorstandes von Makkabi Deutschland
- 2000-2008 Vorsitzende von TuS Makkabi Köln
Fundiertes Wissen über jüdische Religion und Tradition und Empathie für meine Mitmenschen sind die Motive, die Grundpfeiler meines Handelns. Sie alle kennen mich und viele von Ihnen wissen mit wie viel Engagement, Kraft und Zeit ich mich für unsere Gemeinde und für die Probleme einzelner Gemeindemitglieder einsetze. Selbstverständlich ist für mich das Eintreten gegen Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels. Wenn Sie mich wählen, dann wählen Sie: Jüdischkeit, Führungsqualität, Kompetenz, Erfahrung, Respekt, Stabilität, Zukunftsperspektiven, Empathie, viele neue Ideen und Leidenschaft die Zukunft unserer Gemeinde zu gestalten.
Bezüglich des obigen Appells an die Wähler habe ich einige Fragen oder besser gesagt Zweifel an diesen Worten.
Die Rolle von Isabella Farkas als Vorsitzende der Gemeindevertretung ist unter anderem dafür zu sorgen, dass die Kommunikation zwischen den Gemeindemitgliedern und der Gemeindevertretung aufrechterhalten wird und dass die Vorschläge der Gemeindemitglieder, wenn sie für die Gemeinde sinnvoll sind, auch zur Abstimmung gebracht werden.
Wenn ein Gemeindemitglied (das keine materielle Belohnung (Job / Honorar / gemeindeeigene Wohnung) von der Gemeinde wünscht) Vorschläge unterbreitet, die dem Gemeinwohl dienen, sollten diese gehört werden.
- Vorschläge an die Gemeindevertretung – endlich Transparenz schaffen
- Vorschlag an die Gemeindevertretung – Verbesserung der Kommunikation mit den Gemeindemitgliedern
Meine persönlichen Ziele
- Verbindung von Tradition und Moderne für eine lebendige jüdische Gemeinschaft
- Qualität und Vielfalt des religiösen und kulturellen Lebens Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung
- Stärkung der Identität unserer Jugend angesichts der politischen und sozialen Entwicklungen
- Langjährigen Kontakte zum Wohle der Gemeinde pflegen
- Aktive Teilnahme am Gemeindeleben und direkte
- Ansprechpartnerin für alle Gemeindemitglieder
Ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben und würde mich freuen, wenn sie mir ihr Vertrauen erneut schenken und mich wieder wählen. Ich würde gerne für Sie, für unsere Gemeinde weiterarbeiten.
Dr. Daniel Fuhrmann
- Zahnarzt
Positiv zu vermerken ist, dass eine E-Mail-Adresse hinterlassen wurde. Es wäre interessant zu erfahren, welche seiner Vorschläge aus der Wahl 2021 Daniel Fuhrmann umsetzen konnte.
Biografie
- jahrelang aktives Mitglied im jüdischen Studentenverband und bei Makkabi Köln im Bereich Basketball und Tennis
- Gründungsmitglied der „Kölsche Kippa Köpp“ – der erste jüdische Karnevalsverein nach 1945
- 13 Jahre aktives Mitglied der Sicherheitsgruppe der Synagogen-Gemeinde Köln mit Ausbilderfunktion
Seit 2017 aktives Mitglied der Gemeindevertretung und engagierter Unterstützer für u.a.:
- mehr Transparenz seitens der Gemeindeführung gegenüber Gemeindemitgliedern und -vertretung
- gleiches Wahlrecht für ALLE: -> einheitliche Öffnungszeiten in ALLEN Wahllokalen
„Gleiches Wahlrecht für ALLE“ hat nichts mit einheitlichen Öffnungszeiten in allen Wahllokalen zu tun. Das gleiche Wahlrecht bezieht sich in erster Linie darauf, dass jede wahlberechtigte Person die gleichen Rechte hat, an einer Wahl teilzunehmen. Dies ist in der Gemeinde gegeben. Soll dieser Vorschlag die Stimmen der Gemeindemitglieder aus Chorweiler und Porz bringen?
Die derzeitige Satzung lässt keine einheitlichen Öffnungszeiten in allen Wahllokalen zu, ohne massiv gegen mehrere Satzungspunkte zu verstoßen. Mehr dazu hier und hier.
- regelmäßige Shabbat-G´ttesdienste für Mitglieder in Chorweiler und Porz
Wie regelmäßig, monatlich, wöchentlich? Besteht wirklich Bedarf? Wer soll diese G-ttesdienste leiten?
- Veröffentlichung von Leserbriefen im Gemeindeblatt
Das Gemeindeblatt ist wohl dazu da, ein blühendes „Potemkinsches Dorf“ nach außen zu präsentieren. Können Sie sich z.B. einen solchen Brief im Gemeindeblatt vorstellen: „Transparenz bei der Vergabe von Gemeindewohnungen“? Wenn es nach mir ginge, wäre allein dieser Punkt eine Wiederwahl von Dr. Daniel Fuhrman wert.
- Einbindung der Kommissionen statt Statistenrolle
Vielleicht liegt es daran, dass in der Gemeindevertretung Statisten gewählt werden, deren einzige Aufgabe es ist, in der konstituierenden Sitzung für die eine oder andere Person zu stimmen, damit diese in den Vorstand gewählt werden kann. Statisten haben in der Gemeindevertretung grundsätzlich nichts zu suchen.
Eine ehrenvolle Aufgabe – heute wichtiger denn je
Alexander Grodskij
- Lehrkraft für eine ukrainische Integrationsklasse
Alexander Grodskij hat sich in diesem Wahljahr als Autor eines populistischen Wahlprogramms einen eigenen Beitrag verdient: öffnen
David Kapoul
- Gesundheits- & Sozialmanager / Examinierter Pflegefachmann
Wie man sehen kann, ist das Wahlprogramm (oder besser gesagt, der Lebenslauf) von David Kapoul das längste von allen anderen. Und es ist keine Kopie von 2021, gute Leistung!
Mein Name ist David Kapoul, ich bin in Köln geboren und aufgewachsen. Frisch verheiratet lebe ich hier gemeinsam mit meiner Frau und meiner großen Familie.
Im März 2022 habe ich mein Studium im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement mit einem Bachelor abgeschlossen. Parallel dazu begann ich im Oktober 2021 die Ausbildung zum examinierten Pflegefachmann, die ich im September dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen habe. Zusätzlich arbeite ich in unserem Familienbetrieb, der Aura Intensivpflege GmbH, einem außerklinischen Intensivpflegedienst.
Viele kennen mich seit meiner Kindheit und von den zahlreichen jüdischen Feiern der Gemeinde, auf denen ich als DJ tätig bin – nicht nur in Köln, sondern auch in ganz Deutschland und Europa.
Als langjähriges Mitglied dieser Gemeinde ist es mir eine Herzensangelegenheit, mich auch in Zukunft für diese Gemeinde einzusetzen. Diese Gemeinde ist für mich weit mehr als nur ein Ort – sie ist mein zweites Zuhause, in dem ich aufgewachsen bin. Im Jahr 2021 wurde ich erstmals als jüngster Kandidat in die Gemeindevertretung gewählt. Es war mir eine große Ehre, dieses Vertrauen von der Gemeinde zu erhalten! In der letzten Legislaturperiode hatte ich die Gelegenheit, die Struktur und die Aufgaben der Gemeinde besser kennenzulernen und zu verstehen, was es bedeutet, diese Gemeinde aufrechtzuerhalten. Besonders prägend war für mich die dreimonatige Arbeit im Elternheim, wo ich eine noch tiefere Bindung zur Gemeinde aufbauen konnte. Alle, die sich für den Erhalt der Gemeinde einsetzen, verdienen meinen tiefsten Respekt, und ich werde weiterhin versuchen ehrenamtlich meinen Beitrag dazu zu leisten.
Warum kandidiere ich erneut?
Um den Text lesbarer zu machen, habe ich ihn in Punkte gegliedert.
- Eines meiner Ziele ist es, das Studentenleben in der Gemeinde weiterhin zu unterstützen.
- Ebenso ist es mir wichtig, dass die Jugend eine Zukunft in unserer Gemeinde hat.
- Als frisch Verheirateter, der eine Familie gründen möchte, liegt es mir am Herzen, dass die Kinder der Gemeinde nicht vernachlässigt werden und gemeinsam mit ihren Familien die Aufmerksamkeit erhalten, die sie brauchen.
- Es ist entscheidend, die nächste Generation zu fördern, um die Zukunft unserer jüdischen Werte zu sichern. Ich bin in einer Familie großgeworden, in der jüdische Traditionen und der Respekt vor den Älteren stets eine zentrale Rolle spielten.
- Durch meine Sprachkenntnisse in Russisch und Deutsch fühle ich mich besonders berufen, älteren Menschen, die Unterstützung und Fürsorge brauchen, zur Seite zu stehen. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Gemeinde heute so stark ist, und ihre Weisheit und Erfahrung sind wertvolle Ressourcen.
- Ich glaube fest daran, dass jeder von uns Kandidaten sein Bestes geben wird, um das Wohl unserer Gemeinde zu sichern und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.
David Kapoul möchte einfach nur ALLEN helfen: Studenten, Jugendlichen, Kindern, Familien, der nächsten Generation UND den Älteren. Und das alles, während er nebenbei noch jüdische Werte sichert, die Gemeinde stärkt, noch zusätzlich in dem Familienbetrieb arbeitet, in ganz Deutschland und Europa als DJ tätig und und vor kurzem geheiratet hat.
Auch wenn das Wahlprogramm von David Kapoul keine konkreten Maßnahmen oder Prioritäten enthält und daher entweder populistisch oder dilettantisch klingt, hat David Kapoul es geschafft, eine jüdische Familie zu gründen (Mazl tov), was in der heutigen Zeit der Diaspora wie ein Wunder erscheint. Er beweist damit, dass die Jiddischkeit ein echter Bestandteil seines Lebens ist.
Mikhail Orentlikher
- Kaufmännischer Gruppenleiter
Biografie
- seit 2003 Mitglied der Gemeindevertretung, seit 2011 stellv. Vorsitzender
- Mitglied in den Kommissionen für Wohlfahrt, Soziales und Integration-, Jugend-, Bau-, Sicherheits- und Finanzkommission
- Vorstandsmitglied im Verein Begegnen e.V. für Toleranz in NRW
- meine beiden Kinder absolvierten die Lauder-Morijah-Schule und arbeiteten als Madrichim im Jugendzentrum
Seit den Ereignissen des 7. Oktober und deren Auswirkungen in Deutschland ist der Kampf gegen Antisemitismus und gegen die Leugnung des Existenzrechts des Staates Israel von besonderer Bedeutung.
Die Sicherheit unserer Gemeindemitglieder steht dabei an oberster Stelle, da Sicherheit die Basis allen jüdischen Lebens ist.
„Sicherheit als Basis allen jüdischen Lebens“ – ach, und ich dachte immer, es wäre die Thora! Offenbar haben wir jahrtausendelang das Judentum falsch verstanden.
Zu meinen Zielen zählen darüber hinaus:
- Die Wiederbelebung des Seniorenclubs
Der Club „Unser Haus“ besteht weiterhin und bietet regelmäßig verschiedene Veranstaltungen an. Was genau Mikhail Orentlikher zusammen mit Igor Schkljar (gleicher Punkt im Wahlprogramm) wiederbeleben will, ist mir ein Rätsel. Da einige Organisationen auf natürliche Weise Mitglieder verlieren, lässt sich daran leider nichts ändern.
Wir haben (am 31.12.2023) in unserer Gemeinde 34 Kinder bis drei Jahren und 747 Personen über 80 (mehr als 1 zu 20). 70 Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren und 725 Personen im Alter von 71 bis 80 Jahren. Unsere ganze Gemeinde ist eigentlich ein Seniorenclub.
- Die Unterstützung des Jugendzentrums
Und wie?
- Die Verstärkung des Angebots für junge Erwachsene, Familien mit Kindern und die mittlere Generation
- Die Förderung des religiösen und kulturellen Angebots der Gemeinde in den Begegnungszentren Chorweiler und Porz
Verstärkung und Förderung – wunderbar präzise und durchdacht! Die beste Wahlkampfstrategie ist das Versprechen, irgendetwas für irgendjemanden irgendwie zu stärken und zu fördern.
Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine haben wir Zuwachs in der Gemeinde bekommen. Da ich sowohl im Deutschen als auch im Russischen zu Hause bin, möchte ich eine Brücke zwischen den neuen und den alteingesessenen Gemeindemitgliedern sein.
Die Zeiten ändern sich, aber der Wunsch von Mikhail Orentlikher, „eine Brücke zwischen den neuen und den alteingesessenen Gemeindemitgliedern“ zu werden, scheint zeitlos zu sein. Wenn sich jemand als Kontaktperson für die neuen Mitglieder aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchte, sollten mindestens die Kontaktdaten veröffentlichten.
Dimitri Podolskyi
- Projektmanager
Biografie
Seit meiner Kindheit lebe ich in dieser Gemeinschaft und habe miterlebt, wie sich unsere Stadt und unser Zusammenleben verändert haben. Gerade in den letzten Jahren standen wir vor großen Herausforderungen, die uns als Gemeinschaft gefordert haben. Die Zeiten sind schwer, doch das sollte uns motivieren, enger zusammenzurücken und gemeinsam Lösungen zu finden.
Gemeinschaft stärken – Zukunft gestalten
Ich stehe für eine Gemeinde, in der Zusammenhalt und Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Unsere Gemeinde und die Begegnungszentren Chorweiler und Porz sollen sich nicht entfremden, sondern gemeinsam an einem Strang ziehen. Wir brauchen eine inklusive Gemeinde, in der jeder gehört wird und alle auf Augenhöhe miteinander sprechen.
Meine Ziele im Überblick:
1. Inklusive Gemeinde: Eine Gemeinschaft, in der jeder unabhängig von Herkunft, Alter, Sprache oder sozialem Status die gleichen Chancen und Rechte hat.
Möglicherweise verstehe ich diesen Satz falsch, aber wenn man über „Inklusion“ spricht, geht es in der Regel um Menschen mit Behinderungen oder begrenzten Fähigkeiten, die in allen Bereichen der Gesellschaft gleichberechtigt teilnehmen können.
Auf dieser Seite wird die Gemeindeführung oft kritisiert, aber ich würde behaupten, dass die Rechte der Mitglieder unabhängig von den genannten Punkten gleich sind. Die einzige Ausnahme ist das Gemeindeblatt, da dürfen nur „ausgewählte“ Personen veröffentlicht werden.
2. Regelmäßige Mitgliederversammlungen: Alle drei Monate soll ein offener Abend stattfinden, an dem wir über die aktuellen Herausforderungen in unserer Gemeinde sprechen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
In den Wahlprogrammen der Kandidaten findet man selten konkrete Vorschläge, meist nur leere Worthülsen. Dieser Vorschlag ist wirklich interessant und diskussionswürdig.
3. Stärkere Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und den Stadtteilen Chorweiler und Porz soll intensiviert werden, um unsere gemeinsamen Anliegen besser voranzutreiben.
4. Mehr Veranstaltungen für Jung und Alt: Wir brauchen ein breiteres Angebot an Veranstaltungen für alle Altersgruppen, um den Zusammenhalt zu fördern und unsere Gemeinschaft zu stärken.
5. Ein jüdisches Gymnasium: Der Bau des langen versprochenen Gymnasiums muss endlich in Angriff genommen werden. Eine gute Bildung in Sicherheit ist der Schlüssel zur Zukunft unserer Kinder und unserer Gemeinde.
Leider müssen wir in diesem Fall der bitteren Realität ins Auge sehen, dass wir einfach zu wenig Kinder haben, um zu starten. Und die, die da sind, müssen es auch wollen. Ein Gymnasium zu finanzieren, in dem jüdische Kinder zur Minderheit werden, halte ich für keine gute Idee.
Igor Schkljar
- Arbeitsuchend
- Mitglieder ALLER Kommissionen in der Gemeinde
Igor Schkljar hat sich in diesem Wahljahr auch als Autor eines populistischen Wahlprogramms einen eigenen Beitrag verdient: öffnen (kommt bald)
Stella Shcherbatova
- Psychologin
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Biografie
- Seit 1999 – Mitglied der Synagogen-Gemeinde Köln (SGK)
- Seit Juli 2001 – Gründung und weitere Betreuung des Vertrauenstelefons der SGK – Jüdische Hotline
- Oktober 2003 bis Dezember 2005 – ausgewähltes Vorstandsmitglied der SGK
- Januar 2006 – September 2020 – Leiterin des Begegnungszentrums Porz
- 2014 – 2020 – Direkt gewähltes Mitglied des Integrationsrates Köln
- Seit September 2020 – psychologische Beratung für Menschen, die von Antisemitismus bedroht oder betroffen sind (Fachstelle gegen Antisemitismus im Kölner NS-Dokumentationszentrum).
- Seit Oktober 2021- Mitglied der Gemeindevertretung der SGK
Liebe Gemeindemitglieder,
ich möchte mich erneut um Eure Stimme als Kandidat für die Repräsentanz der Synagogen-Gemeinde Köln bewerben. In den letzten Jahren habe ich das Gemeindeleben intensiv miterlebt und aktiv mitgestaltet – sowohl ehrenamtlich (Vertrauensperson, Vorstands- und Gemeindevertretungsmitglied) als auch hauptamtlich (Leiterin des Begegnungszentrums Porz). Ich möchte mich auch weiterhin für die Belange unserer Zentren in Porz und Chorweiler einsetzen.
Ich bringe das nötige Fachwissen und viel Erfahrung mit, um in der Bezirksvertretung einen positiven Beitrag zu leisten. Darüber hinaus bin ich bereit, mich weiterhin in verschiedenen sozialen Bereichen zu engagieren, z.B. im Sozialreferat, im Elternhaus, im Jugendzentrum, im Kindergarten oder in den zahlreichen Vereinen und Verbänden unserer Gemeinde. Religiöse Themen liegen mir besonders am Herzen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir in unseren Zentren mehr Schiurim anbieten können, um das spirituelle Leben in unserer Gemeinde zu bereichern.
Um die Schiurim anbieten zu können, brauchen Porz und Chorweiler einen russischsprachigen Rabbiner. Und zum Glück haben wir ihn jetzt bei uns. Liebe Stella, Du kannst Dich schon heute dafür einsetzen, dass Rabbiner Levi Zelixon eine Stelle in der Gemeinde bekommt. Außerdem werden in Chorweiler regelmäßig Schiurim angeboten (s. Gemeindeblatt)
Ein wichtiges politisches Thema ist für mich, gerade nach den Ereignissen vom 7. Oktober, der Kampf gegen Antisemitismus. In meiner Arbeit in einer städtischen Fachstelle gegen Antisemitismus engagiere ich mich aktiv für Aufklärung und Sensibilisierung.
Ich hoffe, dass ihr mir euer Vertrauen schenkt und mir die Chance gebt, gemeinsam mit euch unsere Gemeinde voranzubringen – sozialer, transparenter und nachhaltiger. Ich möchte dazu beitragen, dass unsere jüdische Gemeinde lebendig ist und sich alle Mitglieder – egal woher sie kommen, wie alt sie sind oder welchen sozialen Status sie haben – in ihr wohlfühlen.
Lassen Sie uns gemeinsam an einer starken und solidarischen Gemeinde arbeiten!
Daniel Seyliev
- Strategischer Einkäufer
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Biografie
Ich habe meine Wurzeln in Samarkand, Usbekistan, und bin mit einer Jüdin aus Donezk verheiratet. Ich weiß genau, wie wichtig eine gut funktionierende Gemeinde für Jüdinnen und Juden ist. Mit meiner Erfahrung und Leidenschaft setze ich mich für den Erhalt unserer Traditionen sowie für die Vereinfachung und Modernisierung der Verwaltungsabläufe ein.
Erhalt unserer Tradition mit Werten und Normen.
Ich habe mir das Ziel gesetzt unsere jüdische Tradition mit Jahrtausenden Werten und Normen aufrecht zu erhalten und diese an weitere Generationen zu vermachen. Meine Zielsetzung erfordert kontinuierliche Zusammenarbeit mit unseren Gemeindemitgliedern.
Mein Ziel sieht vor an allen Standorten der Synagogen Gemeinde Köln kulturelle Programme und Feiertage in gleichem Maße anzubieten.
Die gemeinsame Gestaltung unseres Gemeindelebens zu intensivieren und ausbauen.
Gemeinsam mit jüdischen Organisationen und Institutionen unser Bestehen von äußerlichen Einflüssen zu schützen.
Lasst uns gemeinsam handeln!
Benzion Wieber
- Rentner
Biografie
- seit 72 Jahren stolzes Mitglied der Synagogen-Gemeinde Köln und 25 Jahre lang ihr Geschäftsführer
Menschlichkeit und Demokratie
- Die Synagogen-Gemeinde Köln muss wieder die Heimstätte aller Juden in Köln werden
- Briefwahl ist notwendig
In einer Gemeinde, deren Wahlen nie wirklich demokratisch waren, wäre die Einführung der Briefwahl ein fataler Schritt hin zu mehr Wahlmanipulation. Was glauben Sie, wie viel ein leerer Briefwahlschein kosten würde, 5, 10, 20 Euro? (Mehr zum Thema hier)
Vielleicht wäre es sinnvoller, vor der Einführung der Briefwahl zunächst die demokratischen Grundstrukturen und Kontrollmechanismen zu stärken, die Integrität des Wahlprozesses insgesamt zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen.
- Ehrliche und offene Informationen im Gemeindeblatt
Wir haben bei dieser Wahl sogar zwei Kandidaten, die das auch wollen. Das verdient volle Unterstützung. Das Gemeindeblatt soll das reale Gemeindeleben mit all seinen Ecken und Kanten darstellen.
- Gemeindeprobleme müssen menschlich gelöst werden
Das ist ein guter Punkt, aber dazu müssen die Gemeindemitglieder offen miteinander und nicht übereinander reden können.
- Einhaltung und Durchführung der jüdischen Feiertage; besonders in den
Begegnungszentren Porz und Chorweiler - Ohne Kenntnis der eigenen Vergangenheit gibt es keine Zukunft
- Bei dieser Wahl steht jeder von uns vor der Frage, in was für einer Gemeinde er leben möchte
Fazit
Das gemeinsame Fazit wird erst nach der Veröffentlichung der Programmanalyse von Herrn Grodskij und Herrn Schkljar erscheinen.
Ich wünsche den Kandidaten viel Erfolg und den Wählern die Fähigkeit, eine weise und fundierte Entscheidung zu treffen.
Wahltag: Sonntag, den 17 November 2024
Gerne können Sie Ihre Kommentare zu den Wahlprogrammen oder der Analyse in meinem Blog veröffentlichen. Fakten und Argumente sind willkommen.